Wir sind unentwegt umgeben von Lebendigem und scheinbar Totem. Unser Körperraum endet an unserer Hautgrenze und geht direkt über in unsere Umgebung. Dort kreucht und fleucht es, wie in uns, fast unmerklich. Insekten erobern die Erde seit 500 Millionen Jahren, seit 2 Millionen Jahren leben wir mit ihnen. In Haushalten, im Privaten, in Nischen und Ritzen, in und außerhalb unserer Lebensbereiche schreiben wir ihnen Eigenschaften zu, machen sie uns zu eigen, erforschen, beschreiben, essen und fürchten sie. Mit den Mitteln des Figuren- und Objekttheaters verschieben wir Dimensionen und ermöglichen ein Gespräch zwischen Spieler*in/Beobachter*in und Tier.
Ein
Schauspieler, zwei Bildgestalter*innen/Figurenspieler*innen, ein
Musiker und eine Choreographin suchen gemeinsam das (Klein-)Tierische in
ihrer unmittelbaren Umgebung. Welche Rückschlüsse lassen sich von
Insekten auf uns schließen?
Wir beleuchten Mensch-Tier-Beziehungen
aus (kunst-)historischer, psychologischer und soziologischer
Perspektive. Welche Urängste verbergen sich in der Angst vor Insekten;
wo werden Grenzen überschritten? Wie werden diese Grenzen sichtbar? Eine
Stückentwicklung in der in einem mehrmonatigen Prozess Musik, Bilder,
Text und Bewegungen entstehen.
TEAM
Simon Dietersdorfer // Schauspiel
Raumschiff Engelmayr // Musik
Birgit Kellner // Ausstattung, Figurenbau, Spiel
Christian Schlecher // Ausstattung, Figurenbau, Spiel
Daniela-Katrin Strobl // Choreografie
Alex. Riener // Outside Ey
Christoph Bochdansky // Rat & Tat
Ines Wessely // Licht
Spitzwegerich // Konzep & Produktion
„Welcome to the insects“ wird von der Kulturabteilung der Stadt Wien MA7 und der SKE / austro mechana gefördert.
PRESSE
„Schon mit ihrer ersten Produktion konnten die Mitglieder der jungen Gruppe „Spitzwegerich“ in vier Vorstellungen Publikum, Kritiker*innen und Fachleute begeistern. Mit zauberhaften Objekten – Insekten, Raupen, Larven, Puppen – konnten sie vor allem dem letzten Begriff im Untertitel, „Schock, Ekel und Faszinosum“ ihrer ebenso amüsanten wie wissenschaftlich korrekten Performance gerecht werden.“ Ditta Rudle, Tanzschrift
“Knackige 60 Minuten lang entpuppen sich Objekte und Figuren als faszinierendfiligrane Insektengestalten. Handpuppen, Körpererweiterungen und Zeichnungen füllen den Raum. Assoziativ und atmosphärisch, indicken Nebel getunkt, wandeln sich Käfer, Larven und Fliegen von lästigen Viechern in anthropomorphe Gegenüber. (…) Die Geräuschkulisse steigert den Ekel am Kreuchenden, am Fleuchenden in aberwitzige Songs.”
Theresa L. Gindelstrasser, FALTER Wiener Wochenzeitung, 12. Dez 2018